«Schummertau. Novämber. Und ig es Härz so schwär, wi nen aute nasse Bodelumpe.
Goni auso i ds Maison, es Fertig go näh.»[1]
Langenthal. Juni. Und wir ein Herz so leicht wie eine Klassenfahrt im Frühsommer.
Obwohl das Wetter und unsere Stimmung ganz anders waren als im Roman Der Goalie bin ig von Pedro Lenz, wurde dies unserem geradezu immersiven Spaziergang durch Goalies «Schummertal» ganz und gar nicht abträglich. Wir hatten nämlich einen besonderen Reiseführer, Pedro Lenz persönlich, der selbst in der literarischen Vorlage für Schummertal – Langenthal – aufgewachsen ist. Der Autor führte uns, mit seiner tragenden Stimme und seinem originalen Oberaargauer-Solothurner-Dialekt mit bernischem Einschlag, in dem auch der Roman verfasst ist, durch die einschlägigen Gassen, wo sich Goalie im Roman herumgetrieben hat, an Goalies Stammbeizen, z. B. dem oben erwähnten «Maison» und dem «Spanierclub», vorbei, wo Lenz kurze, einschlägige Textpassagen des Romans las. Er erzählte uns zudem, wie ihn seine Jugend in Langenthal und seine offenbar sehr präzisen Beobachtungen und Recherchen inspiriert haben, die Figur des Goalies zu entwickeln und wie diese immer mehr und mehr Gestalt annahm, was letztlich den lesenswerten Roman Der Goalie bin ig ergeben hat. Die Schüler und Schülerinnen der 3d hörten gespannt dem geübten Geschichtenerzähler zu und stellten interessiert Fragen. Nach unserem literarischen Stadtrundgang bildete die Buchsignierung mit Pedro Lenz, direkt am Bahnhof Langenthal, einen runden Abschluss, bevor wir wieder ins geschäftige Zürich zurückfuhren. Aber die Reise an die Schwelle zwischen Fiktion und Realität schien noch angenehm nachzuhallen.
[1] Lenz, Pedro (2010): Der Goalie bin ig. S. 5