Das Ziel war, dass sich die Teilnehmer:innen mit dem Tourenmaterial und der Sicherheitsausrüstung vertraut machen und wissen, wie man sich in Notfallsituationen, etwa bei einem Lawinenabgang, verhält. Wir haben gelernt, wie man das LVS richtig benutzt, wie man sondiert und sich grundsätzlich verhält, wenn jemand von einer Lawine verschüttet wurde.
Nach dem Abendessen haben wir auch schon die Tour für den nächsten Tag geplant. Es sollte auf das Strätschenhorn gehen, welches auf etwa 2500 Metern liegt. Früh am Morgen haben wir uns schliesslich auf den Weg gemacht und sind zuerst per Postauto zum Turrahus ganz am Ende des Tals gefahren. Von dort aus startete unsere Tour und führte uns zunächst relativ flach ein kleines Tal nach hinten. Danach begann der Aufstieg auf den Gipfel. Oben angekommen haben wir es uns gemütlich gemacht und unsere mitgebrachten Sachen gegessen. Nach der Mittagspause wurde angefellt und die erste richtige «Powderabfahrt» konnte beginnen. Unser Bergführer Michael hat uns auf die Nordseite des Bergs geführt, wo er den heiss begehrten Tiefschnee vermutete. Und tatsächlich fanden wir Hang um Hang metertiefen Pulverschnee vor. Einer war sogar so gut, dass die meisten gleich nochmals hochgelaufen sind, um anschliessend denselben Hang ein weiteres Mal zu befahren. Nach vielen weiteren perfekten Hängen sind wir gegen vier Uhr wieder «zu Hause“» angekommen.
Am Mittwoch sollte es auf das Tällihorn direkt oberhalb des Lagerhauses gehen. Diese Tour war ein bisschen anspruchsvoller als jene des Vortags. Wir haben knapp über 1000 Höhenmeter zurückgelegt und zum Schluss galt es eine technisch schwierige Passage auf einem schmalen Bergrücken zu überwinden. Auf der Spitze gab es erneut ein Picknick und anschliessend eine weitere wunderbare Abfahrt. Der Donnerstag sollte die Krönung unseres Lagers werden. Es war die längste und die höchste Tour der Woche. Sie führte uns wiederum vom Turrahus aus über ein langes Flachstück hinweg durch ein enges Tal. Danach kam die erste technische Passage mit vielen Spitzkehren. Nach weiteren vier Stunden und mehreren Pausen haben die ersten bei inzwischen relativ schlechten Sichtverhältnissen den Gipfel des Bärenhorns auf knapp 3000 Metern erreicht. Trotz diffuser Sicht wurde uns ein unglaubliches Bergpanorama offenbart. Unter anderem konnte man sogar Eiger, Mönch und Jungfrau mit blossem, aber geschultem Auge erkennen. Wir haben abgefellt und uns wegen tiefen Temperaturen und Wind direkt wieder an die Abfahrt gemacht. Auch diese Abfahrt, die längste wohlgemerkt, zeichnete sich durch wunderbaren Tiefschnee und wunderschöne Berglandschaften aus. Müde und geschafft haben wir schliesslich die Unterkunft erreicht.
Den Freitag gingen die meisten von uns dann eher ruhig an. Früh mussten wir aufstehen, denn bereits um 8 Uhr hatte das Haus vollkommen geräumt zu sein. Dann konnte auch schon das Putzen beginnen, was am Ende jedoch nur knapp eine Stunde dauerte. Nach dem Putzen brachen einige wenige noch auf eine längere Tour auf, die Mehrheit blieb aber in der Nähe des Lagerhauses, um verschiedene Notfallübungen durchzuführen bzw. zu vertiefen. Gegen 15 Uhr fanden wir uns alle beim Lagerhaus wieder und begaben uns schon bald auf die Rückreise nach Zürich.
Lucas Jacob und Silas Klumpp, 6c